Die Verbindung von Ziegel und Gewölbe unter Erde ergibt beste Voraussetzungen zur Lebensmittellagerung.
Im Garten lässt sich durch ein Gewölbe ober- oder unteriridsch auch für viele andere Einsatzbereiche Raum gewinnen.
Ob nur teilweise oder ganz unter der Grasnarbe, die Fläche darüber kann weiter genutzt werden.
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Gewölbe sind Statik-Genies
Das Gewölbe ist definiert als krummflächiger oberer Abschluß eines Raumes. Gewölbe sind selbsttragend, d.h. die von oben wirkenden statischen Kräfte werden dem Gewölbeverlauf folgend in den Untergrund weitergeleitet, ohne dass hierfür eine Unterstützung durch Pfeiler im jeweiligen Gewölbe notwendig ist.
Im Ziegelgewölbebau ist deshalb jeder einzelne Stein zwischen Widerlagern verspannt. Wird ein Gewölbe vor Ort handgemauert ist eine Lehre bzw. Schalung aus Holz oder Stahl notwendig, auf der die Steine beginnend mit dem sog. Gewölbeanfänger, dem ersten Stein, aufgemauert werden, bis der wichtigste Stein, der Schlussstein, im obersten Punkt des Gewölbes eingesetzt wird. Erst wenn dieser den Gewölbebogen vollendet, sind die Steine so verspannt, dass das Lehrgerüst darunter entfernt werden kann.
Durch diesen statischen Vorteil kann ein Gewölbe mit vergleichsweise geringen Verstärkungen erhebliche Auflasten wie Erdüberdeckungen, Verkehrslasten und zusätzliche Schneelasten tragen. Deshalb ist es für den Einbau unter die Erde prädestiniert. Ganze Siedlungen sind schon in der sogenannten Earth Shelter – Bauweise (engl.: im Schutz der Erde) entstanden. Durch den fortschreitenden Klimawandel, der Stürme und Hitze mit sich bringt, wird diese Wohnform zusehends interessant.
Ziegel und Gewölbe - das Klima-Duo
Durch den Einbau des Gewölbekellers unter die Erde reagiert das Klima darin phasenverschoben und insgesamt mit einer geringeren Schwankungsbreite im Jahresverlauf, wobei je tiefer desto ausgeglichener. Klimawechsel in der Atmosphäre an der Erdoberfläche im Tagesverlauf zwischen Tag und Nacht, Sonne und Regen werden nahezu vollständig „geschluckt“. Ausschlaggebend hierfür ist nicht nur die Höhe der Erdüberdeckung sondern auch die Fähigkeiten des Baustoffs Ziegel.
Ziegel kann Temperaturen sehr gut speichern, das heißt; er sorgt für Temperaturträgheit im Raum. Deshalb ist ein Ziegelhaus im Sommer tagsüber angenehm kühl und in der kühlen Nacht wärmend.
Besser als jeder andere massive Baustoff kann Ziegel aufgrund seiner hohen Kapillarität Feuchtigkeit nicht nur aufnehmen sondern auch abgeben. Im Erdkeller regelt er die Feuchtigkeit auf natürliche Weise innerhalb geringer Schwankungsbreite im Vergleich zu den Aussenwerten.
Die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewölbekeller kommt nicht, wie oft angenommen, aus dem umgebenden Erdreich, sondern hauptsächlich über die Lüftung.
Vor allem im Sommer können die Feuchtigkeitswerte im Keller bis zu 99 % relative Feuchtigkeit steigen, wenn wärmere Luft in den kühlen Keller streicht. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, steigt die relative Luftfeuchtigkeit an.
Umgekehrt wird der Keller im Winter trockener, wenn kalte Luft in den jetzt relativ wärmeren Keller gelangt.
Ziegel und Gewölbe sind Frischluft-Fanatiker
Im Gewölbe gibt es keinen Lüftungsstau in Ecken und Kanten. Die Luft kann frei zirkulieren. Da warme Luft nach oben steigt, wird die Entlüftung immer im höchsten Scheitelpunkt des Gewölbekellers, vorgesehen. Dies gilt natürlich auch für andere Naturkeller oder Erdkeller.
Automatisch sucht sich die leichtere, warme aufsteigende Luft ihren Weg nach draussen. Durch den Kamineffekt wird frische kühle Luft durch die diagonal unten eingebrachte Zuluft nach gezogen. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten funktioniert dieses Prinzip ganz von alleine auf natürliche Weise. Es ist die sogenannte freie oder Schwerkraft – Lüftung. Ziegel wirken erfrischend auf das Raumklima.
Ein einfacher Versuch belegt dies eindrücklich: Blumen halten in Ton- oder Keramikvasen länger als in Glas und Tassen aus Porzellan und riechen frischer. Zusätzlich zur Desinfizierung und vorbeugend gegen Schimmel wurden Gewölbekeller früher gekalkt mit rein mineralischem Sumpfkalk, der eine stark desinfizierende Wirkung besitzt.